In diesem Artikel gehe ich der Frage nach, wie Betriebe die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter effektiv unterstützen können und welches Angebot ich dabei machen kann.
Beim Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) denken wir vornehmlich an die Sicherung der Unversehrtheit der körperlichen Gesundheit der anvertrauten Mitarbeiter. Hier ist in den letzten Jahren viel erreicht worden. Arbeitsunfallzahlen gehen zurück und die Sicherheitsstandards verbessern sich stetig. Das Bewusstsein für Themen der physischen Gesundheitsfürsorge am Arbeitsplatz ist sichtbar und fühlbar gestiegen.
Anders beim Thema psychischer Gesundheit von Mitarbeitern.
Als langjährige Führungskraft in einem Unternehmen > 3.000 Mitarbeiter konnte ich gut beobachten, wie mit diesem Thema in der Praxis umgegangen worden ist. Vornehmlich mit Verunsicherung.
Warum ist das so?
Leiden wir unter Infekten, Beinbrüchen, Magen- und Darm-Schwierigkeiten, Migräne, egal was es ist, wir reden miteinander, wenn wir von körperlichen Beschwerden geplagt werden. Der Austausch hilft nicht nur seelisch, sondern manchmal werden in diesem Dialog auch hilfreiche Tipps zur schnellen Wiederherstellung der Gesundheit untereinander geteilt. Menschen unterstützen sich hier gegenseitig, entwickeln Empathie und fühlen sich im positiven Sinne sogar verantwortlich dafür, ihren Nächsten zu helfen.
Anders bei psychischen oder seelischen Erkrankungen und Nöten.
Hier setzt häufig das große Schweigen ein. Die Angst vor der Offenbarung der Betroffenen, die Hemmung Schwäche und Verletzlichkeit zuzugeben. Auch ist es manchmal das Unvermögen oder die Unsicherheit des Umfelds, die richtigen Worte zur Validierung der emotionalen Leiden zu finden.
Mein Anliegen ist es, Betroffenen und Führungskräften betroffener Mitarbeiter Mut zu machen, diese Themen am Arbeitsplatz mutiger wahrzunehmen und Möglichkeiten auszuprobieren, wie im betrieblichen Kontext offensichtlich existierende Herausforderungen mit psychisch leidenden Mitarbeitern, Kollegen und Führungskräften aktiver angegangen werden können.
Ein Mittel dazu kann sein, betroffenen Menschen individuell maßgeschneiderte Beratungsangebote zu machen, die in einem geschützten Raum (Safe Space) stattfinden können und die notwendige Unterstützung anzubieten, Veränderung und Gesundung voranzubringen.
Der Arbeitsplatz als einer der Mittelpunkte im Leben der meisten von uns aktiv im Berufsleben stehenden Menschen ist so zentral bedeutend für das Wohlbefinden eines Individuums, dass es sich förmlich aufdrängen muss, ein ähnliches Bewusstsein für die Nöte psychisch Erkrankter Kollegen und Führungskräfte in unserer modernen Gesellschaft zu kultivieren, wie das bisher mit der Wahrnehmung und der aktiven Herangehensweise im Gesundheitsmanagement körperlich erkrankter Berufstätiger geschehen ist.
So muss es doch uneinsichtig erscheinen, wenn in Unternehmen, die heute hauptsächlich Dienstleistungen erbringen, die durch die Arbeitskraft des anwesende „Humankapitals“ ermöglicht werden, keine stützende Beratung oder Prophylaxe für eben dieses menschliche „Kapital“ im mentalen Bereich angeboten wird.
Wir kennen vermutlich alle die Fälle aus unserem beruflichen Umfeld, die wir beobachten können, wenn Menschen aus der Rolle fallen und emotional ihre täglichen Aufgaben nicht mehr oder nur unzureichend erbringen können. Fälle, in denen Menschen für längere Zeiträume am Arbeitsplatz ausfallen und das große Schweigen herrscht und spekuliert wird, wo der oder die Kollegen, denn für mehrere Wochen geblieben sind.
Dies sind die Situationen, die kein Unternehmer und kein Team lange erleben möchte und die uns auch immer wieder an unsere eigene Verletzlichkeit erinnern und in denen wir uns insgeheim wünschen, es möge doch Unterstützungsangebote für psychisch herausfordernde Lebenssituationen durch den Arbeitgeber geben.
Früh erkannt, sind emotionale Ausnahmezustände vermeidbar. Ein aktives unterstützendes, fürsorgliches und vorausschauendes sowie diskretes Hilfsangebot des Arbeitgebers kann einen enormen Vertrauenszuwachs bei Mitarbeitern auslösen.
Das Erarbeiten eines Bewusstseins der Organisation für die Lebenswirklichkeit der Mitarbeiter und das aktive Management der psychischen Bedürfnisse der Beschäftigten durch den Arbeitgeber sind besonders in diesen Zeiten des Wandels absolute Erfolgsfaktoren, Vertrauen und Solidarität und Sicherheit in das soziale Netz des betrieblichen Lebens zu schaffen.
Durch individualisierte und diskrete 1 zu 1-Beratungs-Angebote für Mitarbeiter und Führungskräfte ist diese Entwicklung zu einer Kultur eines mental unterstützenden Betrieblichen Gesundheitsmanagements erreichbar.
Mein konkreter Beitrag zum Aufbau dieser wünschenswerten modernen betrieblichen Unterstützungs-Kultur ist der Brückenschlag zwischen meiner konkreten eigenen langjährigen Management-Erfahrung und dem Gefühl dafür, wie sich die Seele in einem betrieblichen Umfeld fühlen kann und welche Krisen aus der Nichtbewältigung psychischer Belastungsfaktoren für die Organisation entstehen können.
Ferner richtete ich aus diesem Erfahrungsschatz heraus alle meine Anstrengungen vor meinem Ausscheiden aus dem Management eines führenden Unternehmens der Finanzindustrie und meinem radikalen beruflichen Neubeginn auf Weiterbildungsmaßnahmen zum Erwerb der nötigen psychologischen Kompetenzen aus, Menschen im Rahmen meiner Heilerlaubnis begrenzt auf das Gebiet der Psychotherapie in einer Selbständigkeit beratend unterstützen zu können.
Ich kombiniere somit echte eigens erlebte psychische und körperliche Krankheitserfahrungen mit dem professionellen beruflichen Wissen der Vergangenheit und meinen neu erworbenen Kenntnissen moderner therapeutischer und Coaching-Modalitäten.
Ich berate in eigener Praxis täglich Patienten und Klienten in Coaching oder psychotherapeutischen Settings dabei, diese Leidenszustände zu überwinden und zu neuer Lebensenergie und Persönlichkeitswachstum zu gelangen. Betriebe können unmittelbar von meiner speziellen Expertise profitieren.
Über eine erweiterte Kooperation mit interessierten Einzelpersonen oder Organisationen würde ich mich sehr freuen.
Herzliche Grüße,
Michael Harms
NB: Ich verwende der Einfachheit halber keine genderorientierte Differenzierung, respektiere diese aber vollkommen. Ich greife aus reinen Zeitgründen zur konservativen Schreibweise. Es sei mir hoffentlich verziehen 😊
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