Dieses Thema ist mir ein Herzensthema.
Was passiert mit Organisationen und deren Mitarbeitern, wenn Führungskräfte oder Team-Mitglieder unter psychischen Erkrankungen leiden?
Wir kennen das sicherlich alle sehr gut. Der Arbeitsplatz ist ein Schauplatz menschlicher Erfahrungen. Diese können positiv, erhebend und motivierend sein. Oder das Gegenteil: die Arbeit kann ein Ort der Frustration und der seelischen Erschöpfung sein, ein gemeiner Energieräuber.
Betrachten wir den Alltag in unserer modernen Welt, dann können wir sagen, dass mit wenigen Ausnahmen die meisten Menschen ihre Lebenszeit eintauschen gegen Geldleistungen ihrer Arbeitgeber, um die finanziellen Grundbedürfnisse decken zu können.
Weitere Motivatoren, diesen Handel einzugehen, sind das Bedürfnis nach sozialen Bindungen und Anerkennung, eine sinnvolle Aufgabe und Erfüllung im Beruf zu finden. Gelingt dieses, ist ein Rückfluss an positiver Energie durch die berufliche Tätigkeit gegeben.
Neben dem privaten Umfeld ist das berufliche Umfeld der Teil des Lebens, der rein quantitativ den größten oder zweitgrößten Anteil unserer kostbaren Gesamtlebenszeit beansprucht.
So kommen heutige Studien zu der Aussage, dass der Einfluss von Führungskräften und Kollegen auf unsere mentale Gesundheit und unser täglich erlebtes Wohlbefinden in vielen Konstellationen sogar größer sind als die Beziehungen zum privaten Umfeld. In den meisten Fällen ist an die berufliche Tätigkeit auch das finanzielle Wohlergehen geknüpft und somit entsteht aus diesem Verhältnis eine signifikante Einflussgröße auf die Lebenszufriedenheit und die Gesamtgesundheit der Berufstätigen.
In Zeiten von gesetzlich stärker regulierten Gesundheits-Management-Vorgaben sind für Arbeitgeber größere Pflichten erwachsen als dies in der Vergangenheit der Fall war, die Mitarbeiter vor Gesundheitsschäden und deren Wirkungen auf die Organisation zu schützen.
Ein von einer psychischen Erkrankung betroffener Vorgesetzter oder Team-Kollege kreiert oftmals ein stressbelastetes Spannungsfeld für die gesamte organisatorische Einheit und die dort eingebundenen Mitarbeiter. Der wirtschaftliche Schaden für die Organisationen ist in fast jedem Fall enorm.
Besonders Menschen, die von Persönlichkeitsstörungen betroffen sind, sind sich selten ihrer Wirkung auf andere bewusst und gehen weniger aktiv aus eigenem Antrieb den Weg in die Psychotherapie an, so dass Betroffene in ihrem anvertrauten Arbeitsumfeld bewusst oder unbewusst für instabile Verhältnisse für alle im Umfeld Tätigen sorgen können. Häufig sind diese Persönlichkeiten dennoch funktional und gehören oft sogar der Gruppe der sogenannten „Leistungsträger“ an.
In Organisationseinheiten, in denen diese Führungskräfte oder Mitarbeiter ihrer Tätigkeit nachgehen entsteht ein sehr unangenehmes toxisches Umfeld, welches durch die „Entropie“ (innere Unruhe) der Betroffenen zu einem Ort unendlicher Leiden für alle dort arbeitenden werden kann.
Aufgrund der Komplexität der unterliegenden Sachverhalte und fehlender Vorgaben zum Umgang mit dieser Thematik, werden solche latenten Situationen totgeschwiegen oder marginalisiert.
Eine Auseinandersetzung mit den wirklichen Ursachen des gestörten Sozialverhaltens einer psychisch erkrankten Führungskraft oder eines Mitarbeiters am Arbeitsplatz ist kein populäres Thema. Die Offenheit im Umgang mit psychischen Störungen ist in unserer Gesellschaft nach wie vor unzureichend, teilweise aus guten Gründen, teilweise aus Gründen der Scham oder Unwissenheit.
Sowohl das betriebliche Gesundheitsmanagement als auch die Mitarbeiter in den Personalabteilungen der Unternehmen, die diese Situationen managen müssen, haben hier eine überaus wichtige Aufgabe zu bewältigen.
Führungskräfte und Mitarbeiter, die bereits wissen, dass sie aufgrund ihrer eigenen Biografie ihre erlernten dysfunktionalen Verhaltensmuster offensichtlich schädigend in ihren Alltag hineintragen, bekommen von Seiten ihrer Organisation manchmal Unterstützung in Form von Coaching oder der Gang in die Arbeitsunfähigkeit und der langwierige Weg zum Finden eines Therapieplatzes wird beschritten.
Was macht dieses Thema für mich so wichtig?
Ich kenne persönlich den Spagat, der abzuleisten ist, wenn eine psychische Erkrankung gekoppelt mit körperlichen Symptomen zur Belastung wird.
Die Konsequenz, die ich in meiner Gesundheitskrise als Führungskraft gezogen habe, war, mir selbst Hilfe zu suchen und an meinen eigenen Herausforderungen aktiv zu arbeiten.
Dabei half mir ein guter Mix aus selbst gezahltem Coaching und therapeutischen Angeboten, um mich einigermaßen in Balance zu halten, um im Arbeitsalltag weiter funktionieren zu können. Ich sah das früh als ein Investment in mich selbst und einen Weg aus der Opferhaltung in die Eigenverantwortung an. Denn Eigenverantwortung erzeugt Selbstwirksamkeitserlebnisse, die ich am Arbeitsplatz immer mehr vermisste und die auch ein Treiber meiner gesundheitlichen Schwierigkeiten waren.
Oft hätte ich mir gewünscht, die Organisation hätte meine Situation irgendwie erkennen können und Unterstützung in Form von proaktiven Angeboten zum Erhalt der Gesundheit gemacht, dies war allerdings nicht der Fall, denn es ist ja selten möglich die gesundheitlichen Schieflagen einzelner Akteure im beruflichen Leben von außen wirklich beurteilen zu können und dann auch zu handeln.
Ich wünsche mir heute auf Basis meiner eigenen Erlebnisse, dass die Scheu von Menschen im Arbeitsleben zum Therapeuten oder Coach zu gehen, geringer wird. Ein solches Investment in sich selbst kann sehr schnell zu überraschenden Erfolgen und zur Entlastung beitragen, anstatt den oft zeitaufwändigen Weg durch die Instanzen der gesetzlichen Versorgung zu beschreiten.
Die eigene berufliche Erfahrung aus fast 30 Jahren in einem internationalen Unternehmen als Führungskraft gemacht zu haben und dann einen 180 Grad-Berufswechsel aus eben diesem Antrieb vorgenommen zu haben, Menschen mit derartigen Herausforderungen helfen zu können, kann für Betroffene ein attraktives Alternativ-Angebot sein, diskret mit den eigenen Schatten umzugehen.
Mein Angebot kann auch für Organisationen interessant sein, die Menschen mit diesen Themen in ihrem eigenen Unternehmen haben, oder vor allem Führungskräften und Mitarbeitern, die selbst ihre individuelle Herausforderung in übersichtlichem Zeitrahmen bewältigen möchten.
Mit meiner Heilerlaubnis als Heilpraktiker begrenzt auf das Feld der Psychotherapie, verbunden mit einer ganzheitlichen Gesundheits-Coaching-Ausbildung und dem Anwenden moderner Modalitäten zum Bewältigen der inneren Blockaden und Hemmnisse ist viel erreichbar.
Zunächst erfolgt eine ausführliche biografische Analyse. Nach dem Identifizieren der Ursachen der emotional und kognitiv erworbenen Blockaden und der Klärung der Vergangenheitsthemen ist eine Ausrichtung auf eine positive Zukunftsgestaltung die Kurzbeschreibung meines Ansatzes.
Ich freue mich über jeden Menschen, der mir in dieser Situation sein Vertrauen schenken will.
Meine Leidenschaft ist es, dieses Angebot möglichst vielen Menschen anbieten zu dürfen, um auf diesem Wege gemeinsam mit anderen einen kleinen Beitrag zur Gestaltung einer besseren Zukunft leisten zu können.
Herzliche Grüße,
Michael Harms
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